Die Referenten

Armin Meitzler

bewirtschaftet mit seiner Familie einen 250ha großen Betrieb (incl 24ha Weinbau) in Rheinhessen, seit 2012 als Bioland. Ihre Stärke ist die vielfältige Fruchtfolge mit jährlich ca 18-20 Kulturen. Seit 2014 sind sie Leitbetrieb für Rheinland-Pfalz im ökologischen Landbau, und Demonstrationsbetrieb im Sojaanbau für Rheinland-Pfalz. 2016 lernten sie das System der regenerativen Landwirtschaft von Friedrich Wenz und Dietmar Nässer kennen. Seit dem arbeiten sie zusätzlich regenerativ und sind auch Seminarbetrieb für die Bodenkurse der Grüne Brücke. Seit 2017 Mitglied Bundesfachausschuss für Landwirtschaft im Biolandverband; Gründungsmitglieder der Stiftung »Lebensraum. Mensch. Boden. Wasser. Luft«. Gründung der Vermarktungsgenossenschaft Bio-Familie-Rheinhessen eG.

Bernhard Hänni

ist Dipl. Gemüsegärtnermeister und Bio-Landwirt. Zusammen mit seiner Familie und 16 Mitarbeitenden bewirtschaftet er den elterlichen Hof in der Region Thunersee/Berner Oberland. Auf dem Hof entwickelte er über Jahre ein eigenes Anbausystem, welches mit dem Förderpreis «Grandprix Bio-Suisse 2015» ausgezeichnet wurde. Die wichtigsten Merkmale sind die minimale Bodenbearbeitung mit dem Geohobel auf konstanten Beeten, dauerbegrünten Fahrspuren und die Kombination des Gemüsebaus mit Agroforst (Tafel-/ Mostobst). Durch die Arbeit mit EM effektive Mikroorganismen, regenerativer Anbauweise, permakultureller Ansätze und eigener Vermarktung in zwei Bio-Stadthofläden ist der Betrieb heute sehr gut aufgestellt.

“Je weniger man eine angebaute Kultur in der Landschaft entdeckt, desto besser ist sie ins Ökosystem integriert.”

https://haenni-noflen.ch

Florian Röttger

32 Jahre alt, ist Betriebsleiter auf dem elterlichen Hof mit Schwerpunkt Sauenhaltung mit Ferkelaufzucht und Ackerbau. Seit 2015 arbeitet der Hof pfluglos; seit langer Zeit schon mit Sommer- und Winterzwischenfrüchten. 2019 erfolgte der Einstieg in die Direktsaat. Die Ferkelproduktion ist fast komplett ohne Antibiotika. Hintergrund ist der Wunsch, den Betrieb wieder in einen Kreislauf zu bringen, und möglichst viel eigenes Getreide/Eiweißfutter für die Sauen mit möglichst wenig Chemie zu erzeugen, um die Gesundheit im Betrieb und die Leistung der Tiere zu verbessern. Gleichzeitig soll der Ertrag, gerade in Trockenjahren, stabilisiert werden.

Sarah Wiener

geboren 1962 in Halle, wuchs in Wien auf und wanderte in den 1980er-Jahren nach Berlin aus, wo sie als Köchin, Autorin und Unternehmerin erfolgreich ist. Einem breiteren Publikum wurde sie durch zahlreiche Serien, etwa "Die kulinarischen Abenteuer der Sarah Wiener" auf dem Kultursender Arte, bekannt. Seit 2019 ist sie EU-Abgeordnete. Ihre Schwerpunkte liegen auf gesunder Ernährung und Landwirtschaft. 2007 gründete sie die Sarah Wiener Stiftung, mit der sie sich für gesunde Ernährungsgewohnheiten bei Kindern und Jugendlichen einsetzt. Sie engagiert sich zudem seit 2011 als deutschen Botschafterinnen der UN-Dekade für Biologische Vielfalt. Seit 2013 ist sie Patin der Kampagne „Rettet unsere Böden". 2013 wurde Wiener vom französischen Botschafter als Ritter des Ordre national du Mérite ausgezeichnet.

"Die Natur unterstützt die Unterstützer.”

Henning Quast

ist Obstbaumeister und bewirtschaftet 45 ha Äpfel und Birnen im Alten Land, an der Elbe, nach Demeter-Richtlinien. In 2019 startete auf seinem Betrieb das dreijährige EIP-Projekt "Geflügel in Obst", bei dem die Schädlingsreduktion durch im Mobilstall gehaltene Legehennen beobachtet und bewertet wird. Dabei liegt sein Augenmerk verstärkt auf der Wirkung auf den Boden. Seit 2017 werden auf seinem Betrieb vermehrt die Methoden der regenerativen Landwirtschaft angewandt, um den Organismus Boden und die damit einhergehende Pflanzengesundheit zu stärken. Diese Herausforderung ist für ihn ein Reiz, die Umsetzung anspruchsvoll und die Erfahrungen und Ergebnisse enorm wertvoll.

"Unser Boden ist unser wertvollstes Gut, darum sollten wir ihn auch so behandeln.”

Jochen Hartmann

ist gelernter Landwirt und bewirtschaftet den Hof seiner Familie in der 19. Generation. Das traditionell wichtigste Standbein seines Hofes ist der Kartoffelanbau. Daneben stecken er und seine Frau seit einigen Jahren viel Herzblut und Energie in die mobile Hühnerhaltung sowie in den Schutz der biologischen Vielfalt - über und unter der Erdobefläche. Dazu hat Jochen Hartmann bereits zwei Agroforstsysteme angelegt und ist als einer von zehn deutschen Demonstrationsbetrieben im F.R.A.N.Z.-Projekt seit 2016 aktiv an der Entwicklung und Erprobung von Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft beteiligt. Auf seiner ganz persönlichen "Probier-ich-einfach-mal-Liste" stehen außerdem Speisekartoffeln in Mischkultur und unter Mulch sowie Versuche mit Pflanzenkohle.

“Der Boden ist meine wichtigste Ressource. Ihn zu fördern und gesund zu erhalten ist für mich die Voraussetzung dafür, dass ich gesunde Lebensmittel produzieren kann.”

Viviane Théby

ist Tierärztin, Landwirtin, Permakultur-Designerin und vom Savory Institut ausgebildet im Ganzheitlichen Management. Sie betreibt mit ihrem Lebensgefährten den Scheuerhof seit 2017 nach diesen Prinzipien. Dort zeigen beide, dass man auch eine artenreiche Landwirtschaft profitabel betreiben kann. Die Grundlage bildet ein gesunder Boden mit einem artenreichen Bodenleben.

“Beim ganzheitlichen Management geht es nicht darum, wie man Rinder über die Weide bewegt, vielmehr ist es eine allgemeine Entscheidungsrichtlinie.”

www.permakultur-scheuerhof.de

Peter Stapel & Joseph Amberger

arbeiten seit zwei Jahren gemeinsam für den Erfolg des Projekts "Bodenallianz Pfaffenhofen". Die Stadt Pfaffenhofen stellt in einem einzigartigen kommunalen Projekt eine Million Euro für drei Jahre zur Verfügung. Damit sollen Bodengesundheit, Biodiversität und ökologische Landwirtschaft gefördert und die Stadt-Land-Beziehung verbessert werden. Joseph Amberger hat in den letzten Jahren zahlreiche landwirtschaftliche Projekte im In- und Ausland betreut. Nach seiner Promotion an der TU München bemüht sich Peter Stapel seit 2 Jahren um die nachhaltige Entwicklung der Stadt Pfaffenhofen.

"Der Boden ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft - beides muss gesunden."

www.pfaffenhofen.de/artikel/solidaritaetsprojekt-bodenallianz/

Tobias Ludes

arbeitet seit 2016 als Projektleiter beim Global Nature Fund. Im Rahmen des EU-LIFE Food & Biodiversity Projekts konzentriert sich seine Arbeit darauf das Thema der biologischen Vielfalt in bestehenden Lebensmittelstandards und Einkaufsrichtlinien der Lebensmittelbranche zu festigen.

"Biodiversitätsmanagement – Ein Thema für die Lebensmittelbranche.”

www.globalnature.org

Maya Heilmann

Ihre gärtnerische Reise begann beim Studium der Anthropologischen Landwirtschaft, wofür sie drei Jahre in Bolivien lebte, um die lebendigen Weisheiten der einheimischen Aymara-Landwirtschaft kennen zu lernen. Um geschlossene Kreisläufe, Verlebendigung des Edaphons und kosmische Kräfte im westlichen Kontext zu verstehen, hat sie die Freie Ausbildung für biologisch-dynamischen Gemüsebau in Deutschland absolviert. Seit 2014 lebt sie in der Gemeinschaft Schloss Tempelhof, wo sie ihrer Leidenschaft für die Landwirtschaft im gemeinschaftlichen Kontext nachgehen kann. Hier beschäftigt sie sich intensiver mit Mischkulturen, Komposttees, Präparaten usw.

“Die lebendige Natur lehrt uns nach gesunden, regenerativen Systemen zu streben.”

www.schloss-tempelhof.de

Sebastian Heilmann

Durch eine längere Zeit in Indien und in der biologisch-dynamischen Bewegung dort, sowie dem Absolvieren der Freien Ausbildung im Norden, hat Sebastian in der Landwirtschaft die Inspiration gefunden, eine aufbauende Landwirtschaft mit zu entwickeln. Erfahrungen sammelte er bisher mit Mutterkühen, Legehennen, Milchziegen, kleingliedrigem Ackerbau, und immer stärker im Gemüsebau, mit Weiterbildungen zum Bodenmikrobiologie, Kompostieren, Komposttees und Mikroskopie. In der Gemeinschaft Schloss Tempelhof geht Sebastian seinem starken Anliegen nach, eine vielfältige und regenerative, kleinbäuerliche Landwirtschaft zu fördern und mit zu formen.

“Essen ist ein politischer Akt.” (Wendell Berry)

www.schloss-tempelhof.de

Stefan Schwarzer

ist Physischer Geograf und Permakultur-Designer. Er arbeitet seit 2000 für das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) in Genf, wo er sich mit globalen Umweltthemen beschäftigt. Die Verbindung globaler Interessen und Ziele mit lokalen Handlungen, vor allem in Form von einer aufbauenden Landwirtschaft in Anlehnung an die Permakultur, ist eines seiner Hauptanliegen. Er ist Co-Autor des Buches “Die Humusrevolution” und Initiator des Symposiums “Aufbauende Landwirtschaft”. Er lebt seit Ende 2012 in der Lebensgemeinschaft Schloss Tempelhof.

“Nachhaltig ist nicht genug - dafür haben wir schon zu viele Ressourcen ausgebeutet und zerstört. Wir müssen ein Ressourcen-aufbauende Landwirtschaft betreiben - im Verständnis der Natur.”

www.lebensraum-permakultur.de www.aufbauende-landwirtschaft.de

Burkhard Kayser

ist freiberuflicher Berater für nachhaltige Landnutzung, Agroforstsysteme und Permakultur-Designer. Er arbeitet seit 1988 praktisch und konzeptionell an Themen zur aufbauenden Landwirtschaft, die er in anschaulicher Form in Beratungen, Planungen und Fortbildungen vermittelt.

"Eine Landschaft ohne Bäume wird zur Wüste. Erst wenn wir diese wieder in der Landwirtschaft nutzen, wird unsere Landschaft wertvoll.”

www.kayser.bio